Die Rostgans (Tadorna ferruginea) - Enten (Entenverwandte)


Rostgänse werden etwa 60 cm groß und sind damit etwas kräftiger als Stockenten. Männchen und Weibchen sehen sich sehr ähnlich: beide haben ein überwiegend rostrotes Gefieder, woher auch der deutsche Name dieser Art stammt. Kopf und Vorderflügel sind allerdings heller, bei Weibchen kann der Kopf sogar ganz weiß gefiedert sein. Die Handschwingen und der Schwanz sind schwarz, Beine und Füße wirken olivgrau bis schwarz.

 

Tragen die Männchen ihr Prachtkleid, sind sie durch einen zarten schwarzen Halsring von den Weibchen zu unterscheiden. Aber auch die helleren Köpfe der Weibchen dienen manchmal zur Bestimmung, außerdem sind sie meist etwas leichter als die Männchen.

Die Rostgans ist ursprünglich ein Vogel Zentralasiens, kommt aber als Neozon auch immer öfter in Mitteleuropa vor. Dieser besondere Vogel gräbt Höhlen, benimmt sich manchmal wie eine Ente und hat seinen Namen durchaus nicht von fehlender Betriebsamkeit. Hauptsächlich ist die Rostgans in den Steppen Zentralasiens zu finden. In Tibet besiedelt sie oft sehr hoch gelegene Seen und andere flache Gewässer, Höhen bis zu 5000 Metern sind keine Seltenheit! Weitere Verbreitungsgebiete sind das nordwestliche Afrika, Griechenland, die Ukraine und die Türkei. Vereinzelt kommen auch in Deutschland und der Schweiz immer wieder Bruten vor.

Die roten Gesellen gehören zur Unterfamilie der Halbgänse, was bedeutet, dass sie sowohl Verhaltensmerkmale von Gänsen als auch von Enten aufweisen. Ihre Ernährung läuft größtenteils vegetarisch ab, nur selten ist auch mal ein kleiner Fisch oder ein Insekt dabei.

 

Eine weitere Besonderheit betrifft das Brutverhalten der Rostgänse. Zwar nutzen sie manchmal alte Greifvogelnester für ihre Gelege, aber größtenteils brüten sie in Höhlen! Das können Vertiefungen im Boden oder richtige Gesteinshöhlen sein, manchmal graben die Rostgänse auch einfach selbst oder ziehen in Fuchsbauten und hohle Bäume ein. Während der Brutzeit verteidigen sie ihr Revier mit Leidenschaft, was zu den Problemen in der Schweiz geführt hat. (Quelle: vogelundnatur.de)