Der Grauspecht (Picus canus) - Spechte


Grauspecht am Boden
Grauspecht am Boden

Der Grauspecht ist die Zwillingsart des Grünspechts und der zweite bei uns lebende „Erdspecht“. Er ist bis nach Asien verbreitet. Von Osten her ist er vor langer Zeit verstärkt nach Westen gewandert, während der Grünspecht stets ein „echter Europäer“ war. Der Grauspecht ist etwas kleiner als der Grünspecht. Beim Männchen ist nur der Vorderscheitel bis zur Kopfmitte rot. Dem Weibchen, dessen Kopf grau gefärbt ist, fehlt das Rot gänzlich. 

Im Gegensatz zum Grünspecht trommelt der Grauspecht viel häufiger. Grauspechte beginnen spät mit der Eiablage, manchmal erst Ende Mai, wenn Stare bereits aus Höhlen ausgeflogen sind und als Konkurrenten ausfallen. Als Aufzuchtnahrung dienen fast ausschließlich Ameisenpuppen. Der Grauspecht sucht vor allem waldbewohnende Arten, ansonsten ist er weniger auf Ameisen spezialisiert. Häufig stochert er auch nach anderen Insekten hinter der Baumrinde. Dadurch ist er weniger empfindlich gegenüber kalten Wintern als der Grünspecht.

Es gibt große Gegensätze in der Bestandsentwicklung beider Arten. Der Grünspecht nimmt seit 20 Jahren kontinuierlich zu, während der Grauspechtbestand bei nur 10.500 bis 15.000 Brutpaaren eher abnimmt. Kalte Winter verschieben die Populationstrends zugunsten des Grauspechts, während warme Winter den Grünspecht fördern.(Quelle: NABU)