Der Elch (Alces alces)

Der Elch  ist die größte heute vorkommende Art der Hirsche. Sein Lebensraum erstreckt sich über Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika. Charakteristisch für den Körperbau des Elches ist der kurze massige Rumpf mit seinen relativ langen Gliedmaßen. Der Brustkorb ist bei erwachsenen Tieren stark entwickelt und die Schulterpartie muskulös. Die Ohren sind breit, länglich oval und laufen an den Enden etwas spitz zu. Die Augen sind im Verhältnis zum Kopf sehr klein. Die Augenfarbe ist dunkel. Die Voraugendrüse, die sich bei allen Hirschen findet, ist beim Elch verhältnismäßig klein. Charakteristisch für den Elch ist die breite und überhängende Oberlippe. Sie verleiht dem Gesichtsprofil eine gekrümmte Linie.

 

Bei beiden Geschlechtern findet sich ein Kinnbart, der am größten bei Elchen zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr ist. Er ist dann durchschnittlich 20 bis 25 Zentimeter lang. Einzelne Individuen weisen aber auch einen deutlich längeren Kinnbart auf. Bei älteren Elchen kann dieser Kinnbart fast verschwunden sein. Je nach Alter und Geschlecht beträgt die Beinlänge bei europäischen Elchen 90 bis 110 Zentimeter, bei Alaska-Elchen sind die Beine etwa zehn Zentimeter länger. Die Vorder- und Hinterhandgelenke sind sehr beweglich, was den Elchen in unebenem Gelände eine sehr schnelle Fortbewegung ermöglicht; die langen Beine machen sie für den Aufenthalt in Sümpfen und Mooren besonders geeignet. Die vorderen Hufe sind etwas größer und breiter als die hinteren. Eine Besonderheit ist die so genannte Schwimmhaut, eine Verbindungshaut zwischen den großen Schalen. Man findet sie nur beim Elch, keine andere Hirschart weist diese Eigenart auf.

 

Die männlichen Tiere zeichnen sich durch ein Geweih mit einer maximalen Spannweite von zwei Metern aus. Besonders große Schaufelgeweihe weisen die Alaska-Elche auf. Schaufelgeweihe der europäischen Unterart bleiben etwas kleiner und haben eine Spannweite von bis zu 1,35 Meter und wiegen bis zu 20 Kilogramm.Das Geweih wird jedes Jahr im Zeitraum Januar bis Februar abgeworfen. Es ist in Größe und Gestalt sehr veränderlich und kann aus verzweigten Stangen oder aus breiten, flächigen Schaufeln sowie einer Mischung dieser zwei Typen bestehen. Der Elch ist in seinen Lebensraumansprüchen anpassungsfähig, bevorzugt aber unebenes, schwergängiges Gelände. Flache und hindernislose Steppe, Tundra oder Prärie wird von ihnen selten genutzt. Er ist relativ ortstreu und hält sich in der Regel in einem Gebiet auf, das ihm vertraut ist. Beides ist auf das Fluchtverhalten der Elche zurückzuführen. Elche fliehen vor ihren Fressfeinden wie Wölfen oder Bären, da sie mit ihren langen Beinen Hindernisse im Trott überwinden können, die von ihren Verfolgern mit größerem Körpereinsatz übersprungen werden müssen. Dieses Verhalten setzt jedoch auch voraus, dass der Elch sich in einem Gebiet aufhält, das ihm vertraut ist.

 

Elche nutzen ganzjährig ein Territorium von bis zu 1500 Hektar. Sie halten sich saisonal jedoch in einem deutlich kleinerem Gebiet auf. Elche sind in baumloser Arktis, alpinen Matten,  Prärie und Sumpfwäldern zu finden. Regionen mit hohen Schneelagen werden von ihnen gemieden. In Regionen, in denen viel Schnee fällt, halten sie sich meist an Stellen mit einem Bestand an Nadelbäumen und immergrünen Sträuchern auf, die verhindern, dass sich am Boden hoher Schnee bilden kann. In Schweden verlassen Elche ihre Sommerreviere und suchen niedrigere Höhenlagen auf, sobald die Schneehöhe mehr als 42 Zentimeter beträgt.                                                                                                                                                                                                                                                                                   Quelle:  www.biologie-seite.de