Wenn er still am Ufer wartet, kann man den Eisvogel bei trüben Wetter trotz seiner prächtigen Farben leicht übersehen.
Erst wenn er pfeilschnell knapp über dem Wasser vorbeifliegt, fällt das Türkisblau der Oberseite auf. Als Ansitzjäger bevorzugt er
klare, saubere und langsam fliessende Gewässer; da er vor dem Sturzflug (Stoßtauchen) ins Wasser seine Nahrung erst lokalisieren muss. Der Eisvogel ist ein Indikator für gesunde Gewässer. In
dicht bevölkerten und stark industrialisierten Gebieten ist er mittlerweile eine ausgesprochene Seltenheit. Eisvögel graben für ihre Brut eine knapp 1 m lange Röhre in
Ufersteilwände.
Der Eisvogel wird ca. 17-19,5 cm groß - er wirkt etwas gedrungen mit seinem großen Kopf und langen Schnabel. Der Schnabel des Männchens ist
einheitlich schwarz, beim Weibchen ist die Schnabelunterseite rötlich. Im Jugendkleid ist das Gefieder weniger glänzend und die Füße sind grau. Die Eisvögel wechseln sich bei der Brut ab - in der
Regel hat der Eisvogel 2 Jahresbruten. Es gibt jedoch auch häufig Drittbruten, letztere sind dann oft sogenannte Schachtelbruten, bei denen
das Männchen die Jungen noch bis zum Ausfliegen füttert, während das Weibchen in einer anderen Brutröhre bereits ein neues Gelege bebrütet. So können Eisvögel hohe Nachwuchsraten erreichen, die
notwendig sind, um hohe Verluste in strengen Wintern wieder auszugleichen. (Quelle NABU und Kosmos NaturFührer)